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300 Jahre Oberland mit «Drago»

Liebe «Vaterland»-Leserinnen und -Leser! Darf ich mich vorstellen? Ich bin Drago, der weise Drache, den die «Vaterland»-Redaktion aus Anlass des Jubiläums «300 Jahre Oberland» auf eine Zeitreise schickt. Keine Angst!

Ich bin nicht gefährlich wie meine Vorfahren, die feuerspeiend in den Sümpfen und Felsenlöchern hausten und auf die Menschen lauerten. 

Ich bin auch kein Nachfahre vom Lindwurm, der am Ellberg im Lobwinkel lebte und die Mälsner das Fürchten lehrte, bis ihn die Gottesmutter Maria auf Bitten der Bewohner für immer vertrieb. Als Dank bauten die Mälsner das Kirchlein Mariahilf. Die Höhlen in der Felswand unweit der Kapelle heissen heute noch «Draggalöcher» und erinnern an das Ungeheuer. Ich fresse keine Ziegen und Kälber, auch keine Jungfrauen. Ich lebe von Geschichten!

Ich bin ein zivilisierter Drache, weise geworden durch das Beobachten der Menschen über viele Jahrhunderte hinweg. Als Wesen aus uralten Zeiten hat mir die «Vaterland»-Redaktion sozusagen die mythologische Legitimation gegeben, durch die Zeit zu reisen und punktuell in verschiedenen Jahren innezuhalten. So werde ich euch in den kommenden Wochen täglich aus einem anderen Jahr berichten. Dabei erlaube ich mir, an einem Tag einen Sprung beispielsweise ins Jahr 1805 zu machen, an einem anderen Tag hüpfe ich vielleicht ins Jahr 1897. Dabei schaue ich hie und da auch einmal im Unterland vorbei.

Wie ihr seht, habe ich mich bereits dem neuen Logo angepasst, das ja auf Geheiss der Regierung Tschütscher in den Landesfarben Blau, Rot und Gold ausgestaltet werden soll. So sind meine Flügel in Blau und Rot gehalten und goldig sind meine Geschichten. Auch der speziell für das Jubiläum entworfene aufsteigende Drachen von Silvia Ruppen hat einen blauen und einen roten Flügel sowie einen goldenen Körper. Vielleicht gewinnt dieser ja auch noch den Kreativwettbewerb, aus dem das neue Logo hervorgehen soll. Ich fliege also mit euch durch die Zeit. Ich betone «fliegen» und nicht reiten. Denn schliesslich habe ich ja keine Flügel in «Aubergine». Von diesem toten Pferd habe ich mich nach der Weisheit «Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab» längst verabschiedet. (güf)

Mehr zu Drago jeden Tag in der aktuellen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands».

 

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