Wertvolles Haus in Balzers feiert Jubiläum
Von Elisabeth Huppmann
Balzers. – «Wir sind der Ort der Begegnung und das Bildungs- und Seminarhaus für eine ganzheitliche Bildung, für die Stärkung der Persönlichkeit und das gesellschaftliche Engagement des Menschen», heisst es in der Vision des Hauses Gutenberg. Eine Vision, an der sich in den letzten 25 Jahren nichts Wesentliches geändert hat. Und da dem so ist, stand beim Jubiläumsanlass, die Dankbarkeit und Freude im Mittelpunkt.
Trägerschaft und Inhalte änderten
«Bildung steht, wie in den Gründerjahren auch heute noch im Zentrum dieses Hauses», führte Gabriela Köb, Vorsitzende der Hausleitung, in ihrer Eröffnungsansprache aus. Mit ihrem historischen Rückblick gewährte sie Einblick in die bewegte Geschichte des Hauses, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Erziehungsinstitut gebaut wurde. Doch erst 1871, als die Schwestern der christlichen Liebe das Haus übernahmen und es zum Töchterinstitut umfunktionierten, wurde der Ausbildungsgedanke in die Tat umgesetzt. 1918 wurde daraus eine Haushaltungsschule der Schwestern des kostbaren Blutes. Als 1935 die Salettinerkongregation das Haus übernahm wurde hier wieder gelehrt und gelernt. Nach erfolgtem Umbau im Jahr 1985 wurde Haus Gutenberg schliesslich zum Bildungshaus, das seit dem Jahr 2004 von einer privaten Stiftung getragen wird. «Nicht nur die Trägerschaft hat sich in den 25 Jahren geändert. Auch haben sich die inhaltlichen Themen verändert, wie sich die Gesellschaft verändert hat», führte Köb weiter aus. Da man sich nirgendwo mehr so richtig beheimatet fühle, seien Orte wie Haus Gutenberg, an denen die sinnorientierte Persönlichkeitsbildung im Vordergrund stehe, umso wichtiger.
Ort der Spiritualität
Regierungsrat Hugo Quaderer, der die Grussworte der Regierung überbrachte, drehte in seiner Ansprache das Zeitrad bis in die Frühzeit zurück. Schon immer habe die «markante Erhebung von Gutenberg magische Anziehungskräfte» besessen und sei daher stets ein Ort für Spiritualität gewesen. Daran habe sich bis heute nichts geändert. «Die Art und Weise wie hier die Suche nach Sinn gestaltet wird, überzeugt», meinte Quaderer im Hinblick auf das Bildungs- und Seminarhaus. «Angebote, wie sie hier vermittelt werden, schaffen letztendlich genau das, was uns zum Homo sapiens, zum moderen Menschen macht, der über sich selbst nachdenkt.»
«Mitte finden – Versöhnung leben»
Gemeindevorsteher Anton Eberle zeigte in seinen Grussworten vor allem die baulichen Veränderungen des Hauses auf. Zudem verwies er auf die Tatsache, dass sich das Haus Gutenberg stets im Wettbewerb mit anderen Bildungshäusern messen müsse, was manche Probleme mit sich bringe. In diesem Zusammenhang galt sein besonderer Dank dem Präsident des Stiftungsrates, Hans Brunhart, der «mit Leib und Seele ein ‹Gutenbergler›» sei. Abschliessend verwies er darauf, dass die Gemeinde sehr am Fortbestand des Hauses interessiert sei.
Eine weitere Grussadresse kam von Provinzial Piotr Zaba. Er bezog sich auf das Leitmotiv des Hauses «Mitte finden – Versöhnung leben». Da das Ziel des menschlichen Lebens darin bestünde, Gott als dessen Zentrum zu erkennen, müsse man stets Versöhnung wagen und leben. «Mit Gott, mit den Mitmenschen, mit sich selbst und der Schöpfung», lauteten hierbei seine Worte. Gelingt dies, könne man gelassen durchs Leben gehen.
Ein wertvolles Haus
Der Festakt zum Jubiläum, der von Paula und Moritz Huemer musikalisch umrahmt wurde, endete mit dem Gespräch zwischen Stiftungsratspräsident Hans Brunhart und Abtprimas Notker Wolf, der als Abtprimas der Benediktiner mit Sitz in Rom höchster Repräsentant von mehr als 800 Klöstern und Abteien auf der ganzen Welt ist. Das Gespräch, das sich dem Thema «Werte und was Menschen brauchen» widmete, endete mit der Feststellung Wolfs «Es ist ein Wert, ein solches Haus durch die Jahre durch zu tragen.»
Schlagwörter
-
Haus Gutenberg
Ähnliche Artikel
Umfrage der Woche
Umfrage der Woche
Was für einen Weihnachtsbaum stellen Sie Zuhause auf?
03.12.2024