Triesen: Unscheinbares Dorf mit viel Charme
Von Stefan Lenherr
Über Triesen gibt es einiges zu erzählen, nur tut das ausserhalb der Gemeinde kaum jemand. Das Dorf hat keinen prunkvollen Saal wie Schaan, kein Schloss wie Vaduz, kein echtes, lebendiges Dorfzentrum. Die Schlagzeilen bestimmen andere. Triesen erhebt aber auch nicht den Anspruch, eine pulsierende Metropole zu sein. Die Stärken der Gemeinde sind nicht so einfach festzumachen.
Triesen ist ein Dorf mit vielen Facetten und charmanten Details und geradezu magischen Orten: Beispielsweise Bad Vogelsang, die St. Mamerten-Kapelle und die Aussicht, die sich dem Besucher dort bietet, Tuas, der Panoramaweg und das weitläufige Erholungsgebiet im Unterdorf nahe des Rheins, um nur einige zu nennen. Auch das Nachtleben verteilt sich auf viele, oft weit voneinander entfernet Orte, eine Ausgehmeile gibt es nicht. Vielleicht sind die Lokale, in denen die «Tresner» ihren Most, Wein, ihr Bier trinken oder sich kulinarisch verwöhnen lassen, so einzigartig.
Erste Liechtensteiner Energiestadt
Triesen ist in erster Linie eine Gemeinde, die eine hohe Lebensqualität vorweisen kann. Der morgendliche Berufsverkehr fliesst vornehmlich Richtung Vaduz. Doch auch in der Gemeinde selbst gibt es über 3000 Arbeitsplätze. Die vielen kleinen Betriebe und Geschäfte gehören ebenso zum Dorfbild wie die altehrwürdige Pfarrkirche St. Gallus oder das Gasthaus «Linde».
Mit der Swarovski hat die Gemeinde aber auch ein Weltkonzern im Ort. In einem Punkt hat die Gemeinde sogar eine Vorreiterrolle inne: Triesen war die erste Energiestadt Liechtensteins und ist im schweizer Vergleich in den Top-20 zu finden. Ein Vorbild könnte Triesen auch sein, wenn es darum geht, in einer multikulturellen Gesellschaft die Dorfgemeinschaft intakt zu halten. Die 4848 Einwohner setzten sich aus über 60 Nationen zusammen, Negativschlagzeilen gibt es äusserst selten.
Bildungsstandort
Neben der allgemeinen Wohnqualität dürften auch die ausgezeichneten Bildungsmöglichkeiten Triesen zu dem enormen Bevölkerungswachstum verholfen haben. Die Gemeinde kann acht Kindergärten, Primar- und Weiterführende Schulen, die Privatschule Formatio und seit 2000 auch eine Universität (Humanwissenschaften) vorweisen.
In Sachen Infrastruktur muss sich die Gemeinde ebenfalls nicht vor dem «grossen» Vaduz oder Schaan verstecken. Ob bei der Sportanlage «Blumenau», in der Tennishalle, im Hallenbad, beim «Robinson»-Spielplatz, beim Vita-Parcours oder auf den verkehrsfreien Fuss- und Radwegen; die Triesner haben reichlich Möglichkeiten, ihre Freizeit in der eigenen Gemeinde zu gestalten.
Um die Attraktivität für die Einwohner zu erhalten oder noch zu steigern hat Triesen in den vergangenen Jahren einiges investiert. So wurde beispielsweise die Sportanlage neu gebaut, das Kosthaus saniert, welches nun als Kindertagesstätte und Tagesstrukturen genutzt werden kann, der Lehrertrakt der Primarschule saniert und aufgestockt sowie eine Tiefgarage inklusive Mehrzweck-Sportplatz errichtet.
Die Projekte sorgen für noch mehr Wohnqualität in der drittgrössten Gemeinde Liechtensteins. Für die Betriebe und Dienstleister soll zudem durch die Schaffung von Dienstleistungszonen neue Anreize geschaffen werden.
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