Schaan: Das zweigeteilte Dorf
Von Isabell Rüdt
Nach verschiedenen archäologischen Funden geht man heute davon aus, dass Schaan von der Steinzeit bis 354 nach Christus lückenlos besiedelt war. 15 vor Christus wurde das Gebiet durch die Römer erobert. Noch heute zeugen die Reste von Grundmauern und Torturm davon. Sie befinden sich bei der St.-Peters-Kirche und waren Teile eines Kastells, das zum Schutz vor alemannischen Angriffen erbaut worden war. Man geht davon aus, dass Schaan früh christianisiert wurde, denn im Innern der Kirche wurde ein Baptisterium, eine Taufkirche gefunden.
Hier die Alemannen, dort die Räter
Auch die Alemannen siedelten in der Gegend. Zwischen Specki und Lindenplatz wurden zahlreiche Grabfunde gemacht. Im südlichen Teil Schaans bei St. Peter lebten die romanisierten Räter, im nördlichen in der Specki die Alemannen. Diese Zweiteilung der Ortschaft besteht bis heute weiter: Schaan hat zwei Alpgenossenschaften, die alemannische Gritsch und die rätoromanische Guschg.
Der romanische Turm, der noch heute beim Friedhof steht, ist übrigens ein Teil der ersten St.-Laurentius-Kirche. Schaaner und auch Triesenberger aus Rotenboden, Frommenhaus und Profatscheng teilten sich diese Kirche. In einer päpstlichen Ablassurkunde von 1300 wird die Pfarrkirche zum ersten Mal erwähnt. Der Turm wurde wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert erbaut. Seit 1951 steht er unter Denkmalschutz. Erst 1893 wurde die heutige Pfarrkirche St. Laurentius geweiht.
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