Mosten ist seit 120 Jahren eine Erfolgsgeschichte

Schellenberg. ? Mit eng gefassten Bestimmungen haben einzelne Bürger im Jahre 1893 die Torkelgenossenschaft im Mittelschellenberg gegründet und den Torkel errichtet. Damals wurden zehn Torkelrechte auf die Häuser der damaligen Mitglieder eingetragen und es wurde auch festgelegt, dass mit dem Verkauf oder der Übergabe der Häuser auch der Verkauf oder die Übergabe des Torkelrechts erfolgt. Aufgrund dieser Bestimmung gelangte auch die Gemeinde Schellenberg in den Besitz eines Torkelrechtes, denn sie kaufte vor ein paar Jahrzehnten das Haus eines Genossenschaftsmitgliedes.

Alle mussten Verwantwortung übernehmen

Weiters wurde bestimmt, dass der Verkauf von Torkelrechten nur an die Mitglieder der Genossenschaft gestattet ist. Turnusgemäss musste jedes Mitglied jährlich die Verantwortung als Torkelmeister übernehmen, wobei ihm nebst der Kassaführung auch die Aufsicht der Mosterei oblag und er auch bei jedem Mostvorgang anwesend sein und den Moster bei seiner Arbeit unterstützen musste. Diese Bestimmung wurde erst Mitte der 40er Jahre gelockert.
Mit Ausnahme der Gründerbestimmungen und den Aufzeichnungen im Kassabuch ist aus den ersten 90 Jahren jedoch wenig über die Aktivitäten der Torkelgenossenschaft bekannt.

30'000 Liter Most jährlich

Auch wenn das Angebot auf dem Getränkesektor vielfältig ist, hat der Most in den letzten 120 Jahren zwar in der Menge, jedoch nicht an Bedeutung verloren. Die Mostereigenossenschaft hat in den letzten 30 Jahren im Durchschnitt knapp 30'000 Liter Most jährlich produziert und stellt fest, dass die Nachfrage wieder steigend ist. Wie aus der Geschichte der Mostereigenossenschaft ersichtlich, hat der Most eine lange Vergangenheit. Der Grossteil des Mostes wird heute als Süssmost getrunken, entweder direkt nach dem Mosten oder zur längeren Haltbarkeit wird er nach dem Abpressen pasteurisiert, sodass er über Monate haltbar ist. (pd)