Grüne Oase in Schellenbergs Wohnzone
VON BETTINA FRICK
Schellenberg. – Entstanden ist die Idee der Obstbaumwiese bei den Mitgliedern der Imker-Ortsgruppe Schellenberg. «Ziel war es, die Förderung der Obstbaumpflanzung in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Interessierten durchzuführen», sagt Hans-Rudi Hächler vom Imkerverein. «Dies im Lichte des Uno-Jahres der Biodiversität und als aktive Kultur- und übergeordnete Landschafts- und Naturpflege.»
Ende Juni wurde das Projekt dem Schellenberger Gemeinderat vorgestellt. Dieser gelangte schliesslich einhellig zum Entschluss, dass diese Idee vor der Gemeinde ideell sowie finanziell unterstützt werden soll. Schellenberg zahlt 5000 Franken an die Realisierung des Projekts. «Über diese eindeutige Zustimmung freuen wir uns riesig», sagt Hans-Rudi Hächler. Umso motivierter werden die ersten Hochstammobstbäume auf der Wiese im Holzgatter – oberhalb des Restaurants Krone – bereits im Herbst gepflanzt.
Vielfacher Nutzen
Mittlerweile hat sich eine breite Trägerschaft gefunden, die gemeinsam das langfristige Projekt verfolgen wird. Es sind dies neben der Imker- Ortsgruppe Schellenberg die Mostereigenossenschaft sowie der Verein Liechtensteiner Edelbrände. «Es ist beeindruckend, wie das Potenzial genutzt werden können», sagt Hans-Rudi Hächler.
Einen Nutzen aus dieser Aktion soll aber auch die Bevölkerung ziehen können: «Zum einen sollen die Einwohner motiviert werden, wieder vermehrt Hochstammobstbäume zu pflanzen.» Zum anderen möchte die Projektgruppe aber auch über die Pflege der Bäume informieren. «Das Wissen könnte im Rahmen von Veranstaltungen und Kursen auf der Obstbaumwiese vermittelt werden», stellt sich Hans-Rudi Hächler vor. Auch die Schulen könnten von der Obstbaumwiese profitieren, indem sie im Rahmen eines Schulprojekts sich eingehend mit dem Thema Obst befassen. Weitere Vorteile: Die Bienen hätten mehr Blüten und die Mosterei mehr Obst. «Der Nutzen ist also vielfacher Natur», freut sich Hächler.
Alte Obstsorten erhalten
Eva Körbitz vom Verein Hortus, der sich für den Erhalt alter Kultursorten einsetzt, sicherte der Projektgruppe die Unterstützung seitens des Vereins ebenfalls zu. Denn ein weiteres Ziel der Obstbaumwiese soll sein, alte Obstsorten zu erhalten. «Anstatt Grafensteiner- oder Golden-Delicious-Apfelbäumen soll beispielsweise der sogenannte Läuser gepflanzt werden. Dabei handelt es sich um eine sehr alte Apfelsorte, von denen es in Liechtenstein nur noch zwei, drei Bäume gibt, wie Hans-Rudi Hächler erklärt.
Obwohl es sich bei der vorgesehenen Wiese um einen Bauplatz handelt, stösst die Idee laut Hächler auch bei den Schellenbergern auf positive Resonanz. Die geplante grüne Oase mitten in der Schellenberger Wohnzone werde von den Einwohnern geschätzt.
Zehn Hochstammobstbäume
Im Rahmen von drei Pflanzaktionen sollen insgesamt zehn Hochstammobstbäume gepflanzt werden. «So kann die Entwicklung der Bäume beobachtet werden und es können Pflanz- und Schnittkurse in den verschiedenen Stadien des Wachstums angeboten werden», sagt Hans-Rudi Hächler.
Gestartet wird mit der Aktion bereits im Herbst. Der erste Schnittkurs ist für den Frühling 2012 geplant. Bis aber auch Äpfel und Birnen auf den Bäumen wachsen, müssen sich die Projektgruppe sowie die Einwohner noch etwas gedulden. Wie Hans-Rudi Hächler sagt, dauert es zehn bis zwanzig Jahre, bis die Bäume einen Ertrag geben. Das Projekt selbst wird aber viel früher Früchte tragen – dessen ist sich Hans-Rudi Hächler sicher.
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